Meine Musik / La mia Musica
(die "irren" Jahre")


Das 1. Photo und der erste Auftritt in der Nähe von Kassel.

Ich war schon immer gern ein Wirbelwind und konnte nicht genug von Musik bekommen. Ob es die Musik von David Bowie, Police, Gianna Nannini oder Sting war, ich hörte sie alle gern. Und so liess ich mich mitreissen, um mir auch selber zu zeigen, dass ich es kann. Ich tingelte mal hier und dort um Musik zu machen. Spielte bei meinen Eltern, bei Freunden im Garten und natürlich auch auf Feten von Schulinternaten.

Dann endlich hatte ich die Möglichkeit in Kassel Gianna Nannini in einem Konzert live zu erleben. Dieses riss mich beinahe vom Hocker. Seit 1976 hörte ich nun schon ihre Musik, so war es auch endlich mal an der Zeit, sie live zu erleben ! Ich steckte mehr und mehr Arbeit in meine Musik. Stunden über Stunden spielte ich, textete und komponierte. Bis ich mich schliesslich so weit fühlte, mit meiner Musik auf die Strasse zu gehen. Von Hamburg bis Zürich spielte ich mit einer Freundin. Sie spielte Gitarre, ich Keyboard und Bongo. Beate präsentierte ihre Songs und ich meine. Hin und wieder spielten wir Songs von den Beatles oder Rolling Stones ect., es hatte sehr viel Spass gemacht. Oft wurden wir gefragt, ob wir im nächsten Jahr wiederkommen würden, was uns natürlich gefiel. So tingelten wir auch bis Italien, nach Siena. Eine schöne kleine Stadt, die es wirklich in sich hat !

Der erste wichtige Gig !




Ich, als Specialguest in Hannover bei "Spirit of Crips" Anfang der 90. Jahre. Dort meinte man mich "entdeckt" zu haben und nahm sofort mit mir Kontakt auf. Ich sollte mein erstes Statement geben und Fragen über Fragen stürzten auf mich ein. Wer ich sei, woher ich komme und so weiter ? Damals gab es noch den TV - Sender "Tele 5", wo das TV - Team herkam und das Konzert mitschnitt. Leider war ich zuvor ahnungslos, denn hätte ich das gewusst, wäre ich an diesem Abend nicht so leicht und locker auf die Bühne gegangen. Es stellte sich heraus, dass es ein Team von den "Behinderten in den Medien" war, die Berichte über behinderte Menschen produzierten. Ich wurde gefragt, ob sie auch über mich berichten und bei mir filmen dürften. Und so machte ich kurz darauf die Erfahrung mit einem netten und lustigen Filmteam. Dabei entstand 1993 der Film: Warum soll ich mich verstecken ? von Th. Körner. So schön die Zeit der Musik auch war, so anstrengend und hart war auch der Stress. Ich sollte hier und da auftreten, dies und das tun, aber nie das machen, was ich gern gewollt hätte ! Da ich nicht als behinderte Musikerin bekannt und "gefeiert" werden wollte, hörte ich mit der Musik auf. Mir war der Druck, der Stress und auch der Umgang zu brutal und hart. Mir wurde kein Verständnis entgegengebracht, als mein Hund Prinz an Altersschwäche starb, stattdessen sollte ich Auftritte verfolgen, "funktionieren" und "strammstehen". So entschloss ich mich, mich nach und nach aus der Szene zu schleichen, um mich wiederzufinden. Mein Leben zu leben, obwohl die Musik mein Leben war !

Das Einzige, was ich gern noch fertig bringen wollte, war meine CD.

Ich spielte überwiegend nur noch in kleineren Kreisen. Ausnahme war im Herbst 1993 die Rehamesse, ansonsten nur noch im Kneipen, bei Freunden oder bei anderen netten Gegebenheiten. In diesem Kreis fühlte ich mich wohl. Ich musste keine Auftritte machen, wo es mich nicht hinzog und musste auch nicht darauf Rücksicht nehmen, ob es "Behinderten - Projekte" waren oder nicht. Ich hatte es satt, ständig auf die "Behindertenschiene" geschoben zu werden. Wenn ich auch behindert bin, was macht das schon, doch deswegen wollte ich nicht als "behinderter Künstler" abgestempelt und "berühmt" werden. Das war ich zu vor nicht gewohnt !